Musikgeschichten

Wussten Sie, wo Händel in London weilte? Oder warum Mozart seine c-Moll-Messe komponierte? Diese Rubrik versammelt spannende Texte zu interessanten Zusammenhängen von Chorwerken und Komponisten.

Casals: El Pessebre

Pablo Casals: El Pessebre (Weihnachtsoratorium)

Ein musikalisches Mahnmal für Frieden und Humanität: Beeindruckt von der Kraft der Verse, begann Casals sofort mit der Vertonung des Gedichts. Kennt man diese Vorgeschichte, versteht man, weshalb Alavedras „Poema del Pessebre“ weit über eine jubelnd-frohe Weihnachtsbotschaft hinausgeht.

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Carl Loewes Passions-Oratorium

Das vergessene Meisterwerk: Sein vermutlich 1847 komponiertes Oratorium „Das Sühnopfer des neuen Bundes“ fügt sich nahtlos in die kirchenmusikalischen Strömungen seiner Zeit ein. Es handelt sich um ein knapp zweistündiges Passionsoratorium für Solist*innen, doppelchörigen Chor und Kammerorchester.

Klangvolle Jubiläen 2025

Scarlatti, Bizet, Salieri, Bortniansky, Brunckhorst, Hammerschmidt und Krieger: Gemeinsam ist ihnen (fast allen), neben dem runden Datum, interessanterweise auch fast allen ein indirekter oder ganz direkter Bezug zu einem für die europäische Musik besonders prägenden Land, zu Italien. Und sie haben alle (auch) geistliche Musik komponiert, in vielfältigem christlich-konfessionellen Hintergrund – evangelisch, katholisch, orthodox.

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Passionsmusik im Wandel

C.P.E. Bach und der empfindsame Stil: In den 1730er Jahren beginnt der Musikgeschmack sich zu ändern; es entsteht das, was wir den „empfindsamen Stil“ nennen: Echte (nicht stilisierte) Gefühle, Natürlichkeit und Einfachheit rücken ins Zentrum. Sehr deutlich wird das, wenn wir die oratorischen Passionen Carl Philipp Emanuel Bachs betrachten.

Die Lieder Fanny Hensels als Spiegel ihres Lebens

Zwischen künstlerischer Sehnsucht und gesellschaftlichem Zwang: In den 1830er und 1840er Jahren komponierte Fanny Hensel eine Vielzahl von Liedern. Diese Werke zeugen von ihrer musikalischen Reife und stilistischen Vielfalt. Doch diese Jahre waren nicht nur von künstlerischem Schaffen geprägt, sondern auch von persönlichen Herausforderungen.

Anton Bruckners f-Moll-Messe

Monument der Sakralmusik: Der oberösterreichische Komponist begann 1867 mit der Arbeit an seiner f-Moll-Messe, nachdem der Wiener Hofkapellmeister Johann Herbeck, begeistert von seiner d-Moll-Messe, ihn mit der Komposition beauftragte. Diese Messe ist Bruckners dritte große Messkomposition und spiegelt die charakteristischen kompositorischen Merkmale wider.

Orchestrale Pracht & opernhafte Melodik

Kirchenmusik italienischer Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts: Stand auch die Oper eindeutig im Mittelpunkt des musikalischen Interesses – nur damit war ein überregionaler Ruhm zu erwerben –, so war die Kirchenmusik im Alltag der Menschen vermutlich stärker präsent. Die meisten Gotteshäuser unterhielten Kirchenchöre und -orchester, Kapellmeister komponierten – und sie zogen den musizierenden und komponierenden Nachwuchs heran.

Credo

CREDO … ich glaube

Wenn wir heute – 1700 Jahre nach der Schaffung des großen Glaubensbekenntnisses – dessen Vertonungen intensiv studieren und hören, dann mag es weniger um eine klangliche Manifestation des christlichen Glaubens im Sinne der Abgrenzung von Falsch- oder Andersgläubigkeit gehen. Im Zentrum steht heute vielleicht viel eher die musikalische Auseinandersetzung mit den alle Religionen und Konfessionen übergreifend drängenden Fragen des Menschseins, wie sie durch die Zeiten hindurch von den Komponistinnen und Komponisten in Klang gebracht wurden.

Puccinis Preludio a Orchestra

Im Archiv Puccini in Torre del Lago tauchte ein bis dahin unbekanntes Manuskript auf, das als autographe Partitur des Preludio a Orchestra identifiziert werden konnte. Und es zeigte sich: Das Werk ist hier komplett enthalten! Aus dieser Quelle wurden die bislang fehlenden 14 Takte übernommen, sodass das Preludio ab jetzt in originaler Gestalt aufgeführt werden kann.

Ravel und der Prix de Rome

Im Fall von Ravels im Jahr 1905 eingereichter Komposition L’Aurore (Carus 10.407) war der Dichter Édouard Guinand, ein Autor, der u.a. bereits 1884 den Text der Kantate L’Enfant prodigue gestellt hatte, mit der Claude Debussy den ersten Preis gewinnen konnte. L’Aurore beschreibt eine idyllische Sicht auf die Natur bei Sonnenaufgang und feiert die Sonne gottgleich für ihren wohltuenden Einfluss auf die Natur und den Menschen.