Chorwerke im Spotlight

Erfahren Sie neue, spannende Aspekte zu prominenten Chorwerken wie Bachs Johannes-Passion oder Mozarts c-Moll-Messe, die sich im Zuge unserer Editionsarbeiten ergeben haben. Oder entdecken Sie noch wenig bekannte, aber absolut lohnende Kompositionen für Chor, um Ihr Konzertprogramm zu bereichern.

Camille Saint-Saëns‘ Musique religieuse

Bühne frei und Vorhang auf für Camille Saint-Saëns! Das Oeuvre des Komponisten, der auch als Pianist und Organist, als Dirigent, als Wissenschaftler und als Pädagoge aktiv war, umfasst so gut wie alle musikalischen Gattungen seiner Zeit: Zu seinem weltlichen Repertoire zählen Sinfonien, Opern, Symphonische Dichtungen, sowie natürlich Kunstlieder und Kammermusik. Im kirchlichen Kontext reicht es vom kurzen, oft orgelbegleiteten Chorstück bis hin zu liturgischen Großgattungen und Oratorien. Insbesondere sein Oratorio de Noël hat heute einen festen Platz im (noch immer kleinen) Kanon der Weihnachtsoratorien – und das sehr zurecht! Entdecken Sie mehr im Chorschaffen des berühmten Jubilars, dessen Todestag sich am 16. Dezember 2021 zum 100. Mal jähren wird.

Saint-Saëns‘ ausdrucksstarkes Requiem in kleiner Besetzung

Nicht weniger als vier Harfen verlangt die opulent instrumentierte Requiem-Vertonung von Camille Saint-Saëns. Das ausdrucksstarke Werk berührt und fasziniert gleichermaßen, auch Carus-Cheflektor Uwe Wolf. Es ist ihm daher ein Herzensanliegen, eine Aufführung dieses Werks möglichst vielen Musizierenden zu ermöglichen – auch mit bescheidenerem Aufwand. Nun erscheint bei Carus anlässlich des 100. Todestages von Saint-Saëns 2021 eine Bearbeitung für Streicher, Harfe und Chor von Klaus Rothaupt.

Mendelssohn Lieder im Freien zu singen

Mendelssohn: Im Freien zu singen

Die romantische Idee, Chorlieder im Freien erklingen zu lassen, versuchte Mendelssohn mehr als einmal in die Tat umzusetzen. In einem Brief vom 3. Juli 1839 beschrieb er, wie er mit einem Chor tief im Wald gesungen habe. „Wie lieblich da der Gesang klang, wie die Sopranstimmen so hell in die Luft trillerten, und welcher Schmelz und Reiz über dem ganzen Tönen war, alles so still und heimlich und doch so hell – das hatte ich mir nicht vorgestellt …  da war es in der Waldstille bezaubernd, daß mir beinah die Thränen in die Augen kamen. Wie lauter Poesie klang es.“ Erfahren Sie mehr über die noch immer wenig bekannten Chorlieder von Felix Mendelssohn Bartholdy in diesem Beitrag des Mendelssohn-Experten R. Larry Todd.

Beethoven: Instrumentalwerke für Chor

Die „Mondscheinsonate“ gesungen als „Kyrie“, der langsame Satz aus Beethovens 7. Symphonie als „Persischer Nachtgesang“ für Chor – die vokalen Umdeutungen von Beethovens Instrumentalwerken können überraschen – aber auch überzeugen. Eine Bearbeitungspraxis übrigens, die bereits zu Beethovens Zeit durchaus üblich war. Und zuweilen enthüllen die Bearbeitungen für Chor auch Aspekte der Kompositionen, die vorher verborgen waren.

Mozart: Die unvollendete c-Moll-Messe

Die Missa in c KV 427 von Wolfgang Amadeus Mozart ist ein Faszinosum. Allein schon von „der“ Messe zu sprechen, ist ungenau, liegt doch im Grunde nicht mehr vor als ein musikalischer Torso, voller Rätsel und Probleme – und voll großartiger Musik. Wir blicken auf die spannende Entstehungs- und Überlieferunggeschichte.

Felix Mendelssohn-Bartholdy – Die erste Walpurgisnacht (Erstausgabe)

Mendelssohn: Die erste Walpurgisnacht

Nicht biblisches Geschehen, sondern heidnische Riten stehen im Mittelpunkt von Mendelssohns Komposition nach einer Ballade von Goethe: Damit sie ihr alljährliches Walpurgisnacht-Ritual ungestört feiern können, inszenieren die Heiden ein buntes Spektakel, um Christen damit abzuschrecken. Goethes grotesk-humoristischer Darstellung des Konflikts gab Mendelssohn ein starkes musikalisches Gewand.

J. S. Bach: Johannes-Passion 1725

Mindestens vier Mal war die Johannes-Passion unter Bachs Leitung in Leipzig zu hören, doch nie in derselben Gestalt. Und nicht alle Fassungen sind vollständig überliefert, sodass heute für jede Aufführung Entscheidungen zu treffen sind. Immer öfter wird dabei die Fassung von 1725 mit dem Eingangschor „O Mensch, bewein dein Sünde groß“ aufgeführt. Der Verzicht auf „Herr, unser Herrscher“ geht bei dieser Aufführungs­variante einher mit Neuentdeckungen. Wir hören die Evangelistenpartie so, wie sie damals in Leipzig erklungen ist. Zudem kommen hochdramatische Arien wie „Himmel reiße, Welt erbebe“ zur Geltung.

Deine Rechte sind mein Lied

Heinrich Schütz betrachtete sein letztes Werk als eine tiefgreifende künstlerische Botschaft und taufte es seinen „Schwanengesang“. Nach ersten Rekonstruktionen in den 1970er Jahren präsentiert die Edition der Stuttgarter Schütz-Ausgabe, basierend auf den erhaltenen Quellen, eine eigene Gestalt des „Schwanengesangs“.