Persönlichkeiten

Wir beleuchten interessante Biographien oder berichten über besondere Aspekte im Wirken von Komponisten: Bach, Mozart oder Mendelssohn, Matsushita, Miškinis oder Mocnik. Und wir stellen Ihnen die Interpret*innen in unserem Label vor, z.B. Frieder Bernius und den Stuttgarter Kammerchor, Hans-Christoph Rademann und die Gaechinger Cantorey oder das Calmus Ensemble. Darüber hinaus können Sie unsere Herausgeber*innen kennenlernen, allesamt wahre Expert*innen in Sachen Chormusik, die zu ihren Editionen bei Carus berichten.

Orchestrale Pracht & opernhafte Melodik

Stand auch die Oper eindeutig im Mittelpunkt des musikalischen Interesses – nur damit war ein überregionaler Ruhm zu erwerben –, so war die Kirchenmusik im Alltag der Menschen vermutlich stärker präsent. Die meisten Gotteshäuser unterhielten Kirchenchöre und -orchester, Kapellmeister komponierten – und sie zogen den musizierenden und komponierenden Nachwuchs heran. Kaum ein Musiker des 19. Jahrhunderts, der seine Laufbahn nicht in Kirchenchor oder banda (der Blaskapelle) begann.

Komponistenjubiläen 2025-2028

Wunschkonzert

Ein Jubiläum, ob nur Geburts- oder Todestag oder aber ein runder Jahrestag einer Aufführung – Anlässe, ein bestimmtes Werk in den Fokus zu nehmen, gibt es viele. Wir haben uns bei Carus umgehört, was die Kolleginnen und Kollegen in ihren Chören in nächster Zeit gern singen und musizieren würden. Vielleicht ist ja auch die eine oder andere Anregung für Sie dabei!

6 Fragen an Stephan Görg

Mein musikalisch emotionalstes Erlebnis war die Gestaltung des ersten eigenen Konzertes mit Vocal Journey, dem Jazz-, Popchor der Hochschule für Musik und Tanz Köln, und meiner Band nach Corona in der Kölner Philharmonie als Dirigent, Komponist, Arrangeur, Pianist!

6 Fragen an Martín Letelier

Als Interpret habe ich einmal an einer Version von John Cages ASLAP mitgewirkt, die vier ununterbrochene Tage dauerte. Es wurde auf der Orgel einer wunderschönen Kirche in einem ehemaligen Kloster in Santiago de Chile aufgeführt, und viele Organist*innen nahmen in zweistündigen Schichten teil. Ich habe mitten in der Nacht gespielt, und es war eine fast transzendentale Erfahrung, in dieser Kirche vom Klang der Orgel umhüllt zu sein, vor allem wenn man bedenkt, dass ich in zwei Stunden nur drei Akkordwechsel hatte. Es war so nahe an einer musikalischen „Trance“, wie ich sie noch nie erlebt hatte.

Symbolbild: 6 Fragen an Marc L. Vogler

6 Fragen an Marc L. Vogler

Geboren 1998, begann er im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel und komponierte sechzehnjährig seine erste Oper Streichkonzert, welche 2016 am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen zur Uraufführung kam. Im selben Jahr begann er sein Kompositionsstudium bei Manfred Trojahn an der Robert-Schumann-Hochschule, das er nach Studien an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Brigitta Muntendorf und Miroslav Srnka 2023 mit dem Master abschloss.

6 Fragen an Grayston (Bill) Ives

Bill Ives hat sich ganz der Chormusik verschrieben. Bei Carus sind einige seiner Werke erschienen, zuletzt die Weihnachtskomposition „Three Points of Light“. 

Choral Music Composed by Women_de

Frauen, die Musikgeschichte schreiben

Die größten Popstars der Welt sind heute Frauen: Neben Beyoncé vor allem Taylor Swift, Adele, Rihanna, Miley Cyrus und hierzulande Shirin David und Helene Fischer. Warum ist das in der Welt der Klassik und der sogenannten Hochkultur so anders? Warum geht es hier so viel langsamer? Auch Komponistinnen mit außerordentlicher musikalischer Begabung, mit Durchsetzungsvermögen und visionärer Kraft sind weit weniger bekannt und werden weit weniger aufgeführt. Die Lebensgeschichten der Komponistinnen des Chorbuchs Choral Music Composed by Women klingen oft ebenso ungewöhnlich wie die Musik selbst.

Missa Papae Marcelli

Die Missa Papae Marcelli und ihr Kontext

Die spannende, aber ungelöste Frage bleibt die Beziehung zwischen der Missa Papae Marcelli und Papst Marcellus II. Palestrina entschied sich zwölf Jahre nach Marcellus‘ Tod, die Messe unter diesem Titel zu veröffentlichen – ein Titel, der in den handgeschriebenen Quellen nicht auftaucht. Dies deutet darauf hin, dass die Verbindung zu Marcellus zu wichtig war, um sie zu ignorieren. Kein anderes Werk Palestrinas verweist im Titel auf eine historische Persönlichkeit, selbst wenn ein Hommage-Charakter offensichtlich ist. Der Titel Missa Papae Marcelli bedeutet „Messe des Papstes Marcellus“ und wird als „Messe zum Gedenken an Papst Marcellus“ verstanden.

Heinrich Kaminski (1886–1946)

Erst Anfang 1944 gelang es, Worte, wenn auch noch nicht Töne, für das „et in terra pax“ zu finden. Dabei war es Kaminskis sehnlicher Wunsch, die Messe zu vollenden: Er wolle „diese beiden Werke [Die Messe deutsch, Das Spiel vom König Aphelius] noch zum Abschluss bringen können; dann werde ich, soweit ein Mensch das sagen kann, dieser Welt ein getrostes Ade zuwinken, wenn die Stunde kommt.“

Interview mit Herausgeber Andreas Gies

Herausgeber Andreas Gies führt in die Welt von Mascagnis „Messa di Gloria“ ein und enthüllt, warum es unsere volle Aufmerksamkeit verdient.