8 Fragen an den Komponisten Wolfram Buchenberg

Der Komponist Wolfram Buchenberg hat uns 8 Fragen rund um sein Schaffen beantwortet:

Ihr eindruckvollstes Konzerterlebnis:
War in Wirklichkeit ein Probenerlebnis, das eine Weichenstellung für mein ganzes Leben bedeutete: Da stolperte ich im Marktoberdorfer Gymnasium als 11-Jähriger unvermutet in eine Probe von Bachs doppelchöriger Motette Singet dem Herrn ein neues Lied, geriet lichterloh in Brand, durfte zwei Monate später selbst in diesem Chor mitsingen und bin seitdem von Chormusik infiziert.

Ihre erste eigene Komposition:
Schlummert tief vergraben in einer Schublade dem jüngsten Tag entgegen.

Welche anderen Komponist*innen inspirieren Sie?
Perotin, Bruckner, Ravel, Debussy, Messiaen

Welche Textdichter*innen lassen in Ihnen Musik erklingen?
Nein, nein, soo läuft die Sache nicht …

Wo komponieren Sie am liebsten?
Am Polarkreis. Leider war ich noch nie dort.

Wenn Sie nicht komponieren, dann … … darf ich Mensch sein.

Wenn Zeitreisen möglich wären, würden Sie…
… eigenhändig eine Tyrannosaurin Rex mit ihren (vermutlich!) 7 Zitzen melken. Als Bauernbub war das mein Kindheitstraum.

Spielen Sie ein Instrument oder singen Sie auch selbst?
Oder? – Und!! Im Schulpraktischen Klavierspiel, das ich unterrichte, gehört beides zusammen.

Wolfram Buchenberg
Dum medium silentium
Chorwerke
Cantabile Regensburg; Matthias Beckert
Carus 83.504

Wolfram Buchenberg

O Freude über Freude

Textkomplation: Lux fulgebit (Jes 9,2; Introitus der 2. Messe von Weihnachten); O Freude über Freude (Schlesien, um 1840); Es sungen drei Engel (mündlich überliefert); Freu dich, Erd und Sternenzelt (böhmisches Weihnachtslied); Gloria in excelsis Deo

Als vil in gote, als vil in vride

für Coro SSAATTBB mit Mittelhochdeutschem Text

Gulla, mille gullala bena

Diese Auftragskomposition des Deutschen Musikrats besteht aus vier Teilen, die als ein Stück aufgeführt oder aber voneinander getrennt als Verbindungsstücke zwischen andere Kompositionen des Konzertprogramms eingeschoben werden können, so dass sich mittels improvisierter Übergänge das Konzert als ein einziger großer Bogen gestaltet.

Missa ad maiorem Dei gloriam

Eine absolut mitreißende, vom Latin Jazz beeinflusste Messvertonung für großen Chor mit Big Band und Solo-­Bariton. Wolfram Buchenberg lässt in ihr die Überwindung der Ängste des modernen Menschen durch den Glauben sinnfällig werden. Die Messe eignet sich gleichermaßen zur konzertanten wie liturgischen Aufführung.

The Emigrant

Joseph Campbells Gedicht The Emigrant führt uns die Innensicht eines Auswanderers vor Augen, der in wenigen Stunden seine Heimat verlassen haben wird und zuvor mit Verwandten und Nachbarn Abschied feiert. Das Wechselbad der Gefühle und die überspielte Traurigkeit spiegeln sich in Buchenbergs Komposition wider, die in ihrer Stimmung geschickt zwischen überdrehter Ausgelassenheit und Trostlosigkeit changiert.

Splendor paterne glorie

In Splendor paterne glorie arbeitet Wolfram Buchenberg mit Akkordüberblendungen und Klangflächen. Ein besonderer Faktor in diesem fluiden Farbenspiel ist die Solovioline, die nie als konzertanter Gegenpart des Chores, sondern stets als dessen klangliche Erweiterung in Erscheinung tritt.

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