TOGETHER – Chor.Leben
Das bundesweite Modellprojekt der Deutschen Chorjugend für Diversität und Partizipation
Im Rahmen des bundesweiten Modellprojekts TOGETHER! – Chor.Leben der Deutschen Chorjugend entstanden bereits 14 neue diverse und partizipative Jugendchöre und die Arbeit geht weiter.
Als größte Interessensvertretung junger Sänger*innen in Deutschland steht die Deutsche Chorjugend für eine breitenwirksame Kultur- und Bildungspolitik. Mit dem Modellprojekt TOGETHER! – Chor.Leben geht sie innovative Wege, um die Chorszene in Deutschland diverser und partizipativer zu gestalten. Denn durch gemeinsames Singen können junge Menschen positive Selbstwirksamkeitserfahrungen machen, eine Gemeinschaft erleben und eigene Ideen verwirklichen.
Marie-Lena Olma ist Projektmanagerin und Ansprechpartnerin für TOGETHER! – Chor.Leben
Im Rahmen von TOGETHER! – Chor.Leben gründen sich deutschlandweit 14 Jugendchöre mit Singbegeisterten, die ganz unterschiedliche Motivationen, Hintergründe und Visionen mitbringen und sowohl den Gründungsprozess als auch die Probenarbeit aktiv mitgestalten. Dabei steht stets ein offener, aufsuchender Charakter im Vordergrund: das Suchen von Wegen, um junge Menschen gezielt in ihrer Lebenswelt mit ihren Interessen anzusprechen. Durch interaktive Formate des Wissenstransfers eignen sich ausgewählte Chorgründer*innen projektrelevante Methoden an, die direkte Anwendung in der Probenarbeit finden. Qualität und Wirkung der Projektarbeit werden kontinuierlich wissenschaftlich begleitet. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden konkrete Handlungsempfehlungen für transkulturelle Jugendarbeit definiert, um neue Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Mitgestaltung herbeizuführen und die Chorszene für mehr kulturelle Teilhabe zu öffnen.
Finanziert wird dieses von der Deutschen Chorjugend initiierte und koordinierte Projekt mithilfe von Fördermitteln der Stiftung Deutsche Jugendmarke und Aktion Mensch. Mit weiteren Mitteln für die einzelnen Chöre auf Landes- und Kommunalebene gilt es, diese auch über die Initiierungsphase hinaus zu tragen. Engagierte Förderer und Sponsoren sind daher herzlich willkommen.
Die 14 TOGETHER-Chöre sind nicht nur im Sinne der teilnehmenden Sänger*innen divers, sondern entwickeln auch partizipativ ganz unterschiedliche Chorprofile, um möglichst viele verschiedene junge Menschen für das gemeinsame Singen zu begeistern – insbesondere jene, die bisher noch keinen Zugang zu Chören hatten. Dazu gehen die Gründer*innen vor Ort Kooperationen mit z. B. Jugendzentren oder Schulen ein, stellen sich und ihre Projektideen in den Sozialen Medien, in Workshops oder anderen interaktiven Formaten vor. In den ersten Proben bzw. Treffen entscheiden die interessierten Jugendlichen dann selbst, was den Chor ausmachen soll, welche Songs gesungen werden und wo sie wie proben und auftreten.
So entstehen zurzeit zum Beispiel ein Jugendchor, der sich auf Videospiel-Musik konzentriert und die Proben wie ein Videospiel gestaltet, ein queerer Jugendchor, ein interdisziplinäres Tanz-Chorprojekt, ein reiner Mädchenchor, der sich mit Empowerment auseinandersetzt, ein reiner Jungenchor, der Jungs überzeugt, wie cool Singen ist, zwei Mehrgenerationenchöre, bei denen die Jugendlichen mit Jüngeren und Älteren zusammenkommen oder ein Jugendchor, der ohne eine*n erwachsene*n Chorleiter*in von sechs 15- bis 16-Jährigen ins Leben gerufen wurde.
Dass eine Chorgründung mit viel Aufwand verbunden ist und dieser durch die Pandemie noch deutlich größer wurde, ist kein Geheimnis. Trotz dieser Herausforderungen haben sich jedoch bereits erste Jugendliche aus einzelnen Projekten per Zoom kennengelernt, zusammen Logos, Flyer und Merchandise-Artikel entworfen oder Online-Proben durchgeführt. Andere haben einen Song geschrieben, Werbevideos erstellt und miteinander konkrete Strategien entwickelt, wie sie noch mehr Jugendliche für ihren neuen Chor gewinnen werden. Gleichzeitig freuen sich nun auch alle sehr darauf, mit Jugendlichen in direkten Kontakt treten und in Präsenz proben zu können, denn das, was sich vor Ort aufbaut, wenn man miteinander Musik macht, ist durch nichts zu ersetzen.
Die Kraft der Gründer*innen, auch in schwierigen Zeiten proaktiv weiterzumachen, ist in ihren starken Persönlichkeiten und Überzeugungen verankert: „Es ist höchste Zeit so ein Projekt bundesweit zu starten, denn es ist nun mal so, dass nicht alle mit einem Zugang zum gemeinsamen Singen aufwachsen. Aber Singen stärkt das Selbstbewusstsein der Jugendlichen und für viele kann es eine Art Traumerfüllung sein, zu erfahren, dass sie auch selbst die Musik machen können, die sie hören“, meint eine der Gründer*innen und ein weiterer Gründer ergänzt: „Ich finde es sehr bereichernd mit anderen Gründer*innen aus ganz Deutschland zu arbeiten, und es freut mich immer, sie zu sehen. Jede Persönlichkeit des Projektes TOGETHER! – Chor.Leben bringt etwas Besonderes mit und durch diese Vielfältigkeit erreichen wir noch mehr Leute, die ansonsten nichts mit Chormusik zu tun hätten.“ In der TOGETHER-Community ist man sich also einig: Gemeinsam machen wir die Chorszene diverser und partizipativer!
Marie-Lena Olma, Projektmanagerin von TOGETHER! – Chor.Leben
TOGETHER-Workshops:
- 21.07.2021 Methoden der Chorleitung: Rhythmische Chorleitung, Improvisation uvm.
- 13.08.2021 Gewaltfreie Kommunikation & Einblick in die Jugendpsychologie
Weitere Termine und mehr unter: https://www.deutsche-chorjugend.de/projekte/together-chorleben
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