„die Majestät des Universums, das Geheimnis des Göttlichen und die Erschaffung des Menschen“
Simon Carrington über Haydn’s Die Schöpfung
50 Jahre Carus – 50 Jahre Leidenschaft für die Chormusik, die wir mit Ihnen teilen. Im Carus-Jubiläumsjahr stellen prominente Chorleiter*innen jeden Monat im CARUS Blog ihr persönliches Highlight aus fünf Jahrhunderten Chormusik vor.
Als Haydn Ende der 1700er Jahre England besuchte, nahm er 1791 an der gigantischen Händel-Gedenkfeier in der Westminster Abbey teil. Er war sichtlich überwältigt von Händels Oratorien, und dies inspirierte ihn, ein eigenes Chorwerk zu komponieren. Haydns reiches Gemälde aus Harmonie, Orchestrierung und Wortmalerei erweckt die Texte der Genesis, der Psalmen und von Miltons Verlorenem Paradies zum Leben und macht seine Schöpfung zu einem Werk der Aufklärung, in dem Wissenschaft, Vernunft und Religion friedlich nebeneinander existieren. Haydns inspirierte Musik schildert die Majestät des Universums, das Geheimnis des Göttlichen und die Erschaffung des Menschen. Ich kenne nur wenige andere Werke für Chor und Orchester, die mit einer solchen Vielfalt an Stilen und Tempi, mit so vielen verschiedenen Farben, sowohl für die Instrumente als auch für die Gesangsstimmen, und mit so vielen unerwarteten Kontrasten bei relativ bescheidener Besetzung aufwarten.
Ich beglückwünsche den Carus-Verlag zu seiner Voraussicht im Blick auf die Art der Veröffentlichung des Werkes. In diesem Fall hat er sowohl die vollständige Orchesterfassung als auch eine hervorragende und sehr praktische Version für reduziertes Orchester herausgebracht, die dieses großartige Oratorium in die Reichweite von Chorgemeinschaften mit begrenztem Budget bringt. Ich habe beide Fassungen dirigiert, und das Material, das dem gewohnt hohen Carus-Standard entspricht, hat sich als sehr nützlich erwiesen.
Joseph Haydn: Die Schöpfung
Carus 51.990
Simon Carrington kann auf eine lange und erfolgreiche Musikerkarriere zurückblicken. Von 2003 bis 2009 war er Professor für Chorleitung an der Yale University und Leiter der Yale Schola Cantorum. Ehe Carrington in die Vereinigten Staaten kam, war er 25 Jahre lang kreativer Kopf des international anerkannten britischen Vokalensembles The King’s Singers, das er an der Universität Cambridge mitbegründete. Simon Carrington ist heute als freiberuflicher Dirigent und Chorleiter tätig und leitet Workshops und Meisterklassen in der ganzen Welt.
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