6 Fragen an Keiko Harada
Ein Interview
Keiko Harada ist eine Komponistin, die ihre eigene musikalische Sprache entwickelt hat. Im Interview hat sie uns sechs Fragen beantwortet.
Ihre erste eigene Komposition:
Meine erste Komposition war ein kleines Klavierstück (mit dem Titel „Göttin der Schönheit Aphrodite“) im Alter von 6 Jahren, nachdem ich im Alter von 5 Jahren mit der Improvisation auf dem Keyboard begonnen hatte. Mein erstes Instrument war die Orgel zu Hause, dann bekam ich bald ein Klavier von meiner Großmutter, das ich immer noch zum Komponieren benutze.
Welche anderen Komponist*innen inspirieren Sie?
In meiner Kindheit wurde ich stark von Debussys Klavierwerken inspiriert und auch visuell von Michio Mamiyas Partitur der Klaviersonate Nr. 2, während meiner späten Teenagerjahren von Lachenmann, Ligeti, Kurtag, Webern und Aperghis. Seit meiner Lebensmitte bewundere ich die kreativen Geister von J. S. und C. P. E. Bach, Mozart, Beethoven, Chopins Sonaten, Bartók und Schostakowitsch.
Ihr bisher emotionalstes musikalisches Erlebnis:
Wenn alle beteiligten Musiker*innen meine Stücke mit tiefster Hingabe uraufführten und das Publikum faszinierten.
Wo komponieren Sie am liebsten?
An jedem ruhigen Ort mit guter Temperatur. Ich reise viel und komponiere oft im Hotelzimmer.
Woran arbeiten Sie derzeit?
Ich arbeite an einem Stück für fünf Syakuhachi (traditionelle japanische Bambusflöte), unter dem Thema “ Ukiyoe“, ein Genre der japanischen Kunst, das in der frühen Edo-Zeit entstand. Das Stück ist eine Zusammenarbeit mit einem Visual Artist für die Uraufführung in Tokio 2026.
Wenn Sie nicht komponieren oder musizieren, dann …
… liebe ich es, in der Natur zu sein und ihre Geräusche zu hören, vor allem auf den kleinen Inseln im Süden Japans, und ich unterhalte mich auch gerne mit guten Menschen und Freunden.
Keiko Harada
Et incarnatus est
Commissioned Composition for the 1700 Anniversary of the Nicaean Cred
Coro (SATB)
Carus 7.461/20
Keiko Harada (*1968) ist eine Komponistin, die ihre eigene musikalische Sprache entwickelt hat, indem sie den inneren Zustand der Interpret*innen in ihre Werke einfließen lässt. Sie studierte Komposition bei Akira Miyoshi und Brian Ferneyhough sowie Klavier u. a. bei György Kurtág. Sie arbeitet mit Künstlerinnen aus verschiedenen Genres zusammen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Otaka-Preis. Harada lehrt Komposition am Tokyo College of Music und ist Gastprofessorin an der Kagoshima University.
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