Bobbi Fischer
5 Fragen an den Komponisten
Bobbi Fischer bereichert mit seinen Kompositionen das Cross-Over-Programm von Carus. Jüngst ist sein Te Deum erschienen, das sich durch die Verbindung von traditionell-klassischen Musik mit Jazz-Elementen und lateinamerikanischer Rhythmik auszeichnet. Außerdem sind seine Missa latina, die eine Brücke zwischen Europa und Südamerika schlägt, sowie sein Magnificat, das musikalisch im karibisch-kubanischen Raum verhaftet ist, fest im Programm etabliert. Darüber hinaus zählt Bobbi Fischer zu den wichtigsten Arrangeuren für Carus – wie an den unzähligen tollen Chorsätzen, die er für verschiedenste Carus-Chorbücher beigesteuert hat, unschwer erkennbar ist.
Ihre erste eigene Komposition:
Das ist schon eine ganze Weile her. Ich hab in meiner Kindheit – möglicherweise zum Leidwesen der Familie – praktisch ununterbrochen am Klavier gespielt. Deshalb waren die ersten Stücke sicher fürs Klavier.
Welche anderen Komponist*innen inspirieren Sie?
Viele! Die Liste ist lang. Für das „Te Deum“ habe ich mir natürlich auch die Versionen anderer Komponisten angeschaut: z. B. Anton Bruckner, der im „unisono“ beginnt. Die Idee habe ich aufgegriffen und dazu afro-kubanische Rhythmik geschrieben. Dann habe ich auch gregorianische Vertonungen gefunden. Diese uralten einstimmigen Melodien erklingen jetzt vor „heutigem“ Background des Chores. Antonio Carlos Jobim, der Schöpfer großartiger Bossa Novas, gehört -vor allem harmonisch-ebenfalls zu meinen „Lieblingen“. Das ist evtl. hörbar im „Tu rex gloriae“. Hier allerdings als R&B Ballade im 12/8 Takt. Und so könnte ich weiter machen. Oder, wenn es um drei Komponisten geht, die mit auf die einsame Insel kommen: J. S. Bach, A. C. Jobim und Arvo Pärt.
Ihr bisher emotionalstes musikalisches Erlebnis:
Die Uraufführungen von Missa Latina und Magnificat, meinen ersten beiden Oratorien mit dem international besetzten C.H.O.I.R. Festivalchor.
Wo komponieren Sie am liebsten?
Sowohl Missa Latina als auch Magnificat sind zu großen Teilen in der Landesakademie Ochsenhausen entstanden, wo ich die Möglichkeit hatte, mich mehrere Male für ein paar Tage einzuquartieren. Es hilft mir, mich zum Komponieren irgendwo hin zu begeben um „abzutauchen“. Zu Hause gibt es viel Ablenkung durch Alltägliches. Ich weiß natürlich, dass das ein großer Luxus ist, der nicht immer zu haben ist. Das Te Deum ging ja dann auch von zu Hause aus.
Ihr aktuelles Kompositionsprojekt:
Gerade nichts für große Besetzung. Ich arbeite im Moment für meine eigenen Ensembles und schreibe Lieder für Berta Epple bzw. Ines Martinez oder komponiere Stücke für mein eigenes Jazz Trio.
Wenn Sie nicht komponieren oder musizieren, dann…
lese ich, gehe Schwimmen oder fahre Fahrrad. Ansonsten: Einatmen, Ausatmen;-)
Te Deum
Verbindung klassischer Chormusik mit Einflüssen aus Jazz und lateinamerikanischer Musik. Von Bobbi Fischer
Carus 27.188/00
Missa Latina & Magnificat
Einspielung südamerikanisch inspirierter Kompositionen von Bobbi Fischer
Carus 83.483/00
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