Instrumentale Vogelstimmen
„La Grandezza della Musica Imperiale“ von Johann Jodeph Fux ist Luise Schrumpfs Lieblingsstück im April.
Im Zuge der Fux-Forschung, die ihre Anfänge Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Werkverzeichnis von Ludwig von Köchel hat, wurden einige Werke wiederentdeckt, darunter auch die vom Freiburger Barockorchester unter der Leitung von Gottfried von der Goltz eingespielten Orchesterkompositionen. Das Lieblingsstück von Luise Schrumpf in dieser erstklassigen und mehrfach ausgezeichneten Aufnahme ist die Ouverture in d, an der sie sich nicht satthören kann…
Bekannt oft nur noch als Autor der Kompositionslehre „Gradus ad Parnassum“, einem Lehrbuch über die Grundlagen des Kontrapunkts, hat Johann Joseph Fux ein umfangreiches und vielfältiges Werk hinterlassen, von dem leider vieles in Vergessenheit geraten ist. Als kaiserlicher Kapellmeister unter Leopold I. und Karl VI. hatte er eines der bedeutendsten musikalischen Ämter des 18. Jahrhunderts inne. Das schloss auch ein, dass er Stücke für verschiedene Anlässe bei Hofe schrieb, so z.B. für Geburtstage und Namenstage.
Im Zuge der Fux-Forschung, die ihre Anfänge Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Werkverzeichnis von Ludwig von Köchel hat, wurden einige Werke wiederentdeckt, darunter auch die hier vom Freiburger Barockorchester unter der Leitung von Gottfried von der Goltz eingespielten Orchesterkompositionen, die sowohl mit dem Diapason d’Or wie auch dem Pizzicato Supersonic Award ausgezeichnet wurden.
Mein Lieblingsstück in dieser erstklassigen Aufnahme ist die Ouverture in d, an der ich mich nicht satthören kann. Nach dem einleitenden festlichen Ouvertürensatz folgt einer der Sätze, die nach Vogelstimmen benannt sind: „Pour le Rossignol“ (Nachtigall). Daran schließen sich an ein zauberhaftes Menuet und Passepied, eine Air, eine Gigue und zum Schluss wieder zwei „Vogelstimmen“-Sätze „Pour la Caille“ (Wachtel) und „Pour le Coucou“ (Kuckuck) an. Zur Imitation der Vogelstimmen werden die Sätze in dieser Aufnahme improvisatorisch durch Schlaginstrumente und Flöten erweitert. Die Tänze sind so lebendig und spritzig komponiert und interpretiert, dass man einfach mittanzen möchte.
Schön, dass das etwa 20-minütige Werk für Streicher, Oboen ad libitum und Basso continuo im Carus-Verlag nicht nur auf CD, sondern auch als Erstausgabe mit komplettem Stimmenmaterial – herausgegeben von Klaus Winkler – erschienen ist. Eine wahre Entdeckung!
Luise Schrumpf arbeitet seit über 20 Jahren – seit 1994 – im Carus-Verlag und ist im Vertrieb verantwortlich für die Vergabe von Leihmaterial. In ihrer Freizeit begleitet sie gerne das hauseigene Carus-Ensemble am Klavier.
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