Musikalische Andachtsbegleitung
Dr. Mirjam James singt gerne aus dem „English Choral Music – Motets and Anthems of Byrd to Elgar“.
Mit Kirchenmusik ist Mirjam James groß geworden und mit den Jahren hat sich ihr Interesse an (Kirchen-)Musik stark erweitert: die musikalischen Interessen ihrer englischen Familie haben Spuren hinterlassen. Beim Stöbern im Chorbuch English Choral Music haben auch Mirjam James und ihre Männer (Mann und Sohn) einige ihrer Lieblinge entdeckt: Stanford in C! Ruft einer, bevor beide gleichzeitig Charles Villiers Stanfords Magnificat aus dem Kopf singen…
Mit Kirchenmusik bin ich groß geworden. Das ist nicht so überraschend, ich bin in eine Musik liebende Pfarrersfamilie hineingeboren. Weihnachten war nicht Weihnachten ohne die charakteristischen Paukenschläge des Bach’schen Weihnachtsoratoriums.
Mit den Jahren hat sich mein Interesse an (Kirchen-)Musik stark erweitert und die musikalischen Interessen meiner englischen Familie haben ihre Spuren hinterlassen: Mein singender englischer Mann, durch den ich Byrd, Tomkins und Tallis lieben gelernt habe. Mein Londoner Chor mit seinem sehr britischen Repertoire ließ mich entdecken, dass Peter Phillips heute die Tallis Scholars dirigieren mag, sein Namensvetter mit nur einem „l“ schon im 16. Jahrhundert wunderbare Kirchenkantaten – wie Ascendit Deus – komponiert hat. Den wohl tiefgreifendsten Einfluss habe ich jedoch meinem Sohn zu verdanken, der sich als Achtjähriger auf der Suche nach „seinem“ Chor für den englischen Weg eines Choristers an der Westminster Abbey entschieden hat. Die vielen Gottesdienstbesuche (der Abbey Chor singt bis zu neun Gottesdienste in der Woche!) erfolgten anfänglich aus elterlicher Fürsorgepflicht. Wer einmal in einer englischen Kathedrale zu einem gesungenen Gottesdienst gegangen ist, besonders zu einem auch unter der Woche stattfindenden Evensong, kann vielleicht nachvollziehen, welche meditative Wirkung die ca. 45 Minuten haben können, eine Mischung aus Musik, Lesung, Gebet und mehr Musik. Und so wurde aus der elterlichen Fürsorgepflicht eine Art Abhängigkeit, manche brauchen ein regelmäßiges Yogatraining für ihr seelisches Gleichgewicht, ich gehe zum Evensong. Ich lege Termine unter der Woche in Einstimmung mit den geplanten liturgischen Gesängen des „Schulchores“, wie ich den Chor meines Sohnes gerne nenne, fest: Ein Treffen am Dienstag Nachmittag? – „Oh, nicht nach 16.00 Uhr, am Dienstag ist die Anthem im Evensong Hubert Parrys My soul, there is a country.“ Donnerstag? „Hmmm, da gibts Thomas Tomkins When David heard, kann ich auch nicht verpassen.”
Beim Stöbern im Chorbuch English Choral Music haben auch meine Männer einige ihrer Lieblinge entdeckt: „Stanford in C!“ Ruft einer, bevor beide gleichzeitig Charles Villiers Stanfords Magnificat aus dem Kopf singen. Ich habe zum Glück mein Buch, um mit einzustimmen.
Dr. Mirjam James arbeitet als freischaffende Herausgeberin und Referentin für den Carus-Verlag. Sie lebt in London, wo sie sich verschiedenen Bereichen der Musikvermittlung widmet.
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