„immer gut gelaunt, aber irgendwie auch unkonventionell“

Hans Ryschawy. Ein persönlicher Nachruf

Die Diagnose seiner Krebserkrankung, das Anstemmen gegen die Krankheit, die nachlassende Hoffnung auf Genesung und schließlich der Tod von Hans Ryschawy – das alles hat mich sehr erschüttert. Immerhin kannte ich Hans seit über 30 Jahren, dem Beginn seiner Tätigkeit als Lektor im Carus-Verlag. Schnell war mir damals klar geworden, dass der junge Musikwissenschaftler ein kompetenter Partner in editorischen Fragen war: Stets habe ich ihn als wohlwollend kritisch und konstruktiv empfunden, dabei immer gut gelaunt, aber irgendwie auch unkonventionell. Diese Mischung war authentisch; sie hat mir gefallen und mich beeindruckt.

Nachdem unsere Kontakte zunächst vor allem aus Telefongesprächen und – wie seinerzeit üblich – Korrespondenzen per Brief oder Telefax bestanden hatten, sind wir uns einige Jahre darauf auch des Öfteren persönlich begegnet. Die Hasse-Gesellschaft Bergedorf hatte sich vorgenommen, im Carus-Verlag eine Auswahlausgabe der Kompositionen von Johann Adolf Hasse herauszubringen. Dazu wurde unter meiner Leitung ein Editionsbeirat aus einschlägig erfahrenen Fachleuten gebildet, und Hans Ryschawy war als ständiger Vertreter des Verlags mit dabei, wenn sich dieser Kreis im Bergedorfer Geburtshaus des Komponisten traf. Im Anschluss an die Sitzungen konnten wir uns bei Gesprächen in gemütlicher Runde noch besser kennen lernen. Ich erfuhr von seiner Lust am Fahrradfahren und dass Hans nicht nur im Urlaub, sondern bei geeignetem Wetter auch zur Arbeit mit dem Fahrrad fuhr. Diese Leidenschaft wollte er nach Eintritt in den Ruhestand weiter pflegen und außerdem wieder regelmäßig Klavier üben und Konzerte besuchen. Leider war ihm dazu nur wenig Zeit vergönnt. Unsere letzte gemeinsame Unternehmung war die Edition der Requiem-Vertonungen in B und C im Rahmen der Hasse-Werkausgabe; daran hat Hans auch im Ruhestand und trotz aller Beeinträchtigungen noch mitgewirkt.

Hasse: Requiem-Vertonungen

Requiem in C

Johann Adolf Hasse Requiem in C Johann Adolf Hasse, Kapellmeister am sächsisch-polnischen Hof zu Dresden, komponierte das Requiem in C für die feierlichen Exequien des verstorbenen Kurfürsten Frederic August II. im November 1763 in der katholischen Dresdner Hofkirche.

Requiem in B

Johann Adolf Hasse Requiem in B Vermutlich schon in der zweiten Hälfte der 1750er Jahre entstand Johann Adolf Hasses Requiem in B, das hier erstmals in gedruckter Fassung vorliegt.

Requiem in C und B. Hasse-Werkausgabe IV/4

Johann Adolf Hasse Requiem in C und B. Hasse-Werkausgabe IV/4 Die Hasse-Werkausgabe (HWA) entsteht in Zusammenarbeit mit der Hasse-Gesellschaft Bergedorf e. V. und dient sowohl der Wissenschaft als auch den Ausführenden mit ihrem wissenschaftlich-kritischen Notentext.

Requiem · Miserere (Rademann)

Johann Adolf Hasse Requiem - Miserere (Rademann) Die hier vereinigten zwei Kompositionen Johann Adolf Hasses beweisen die hohe Qualität und zugleich die stilistische Spannweite, die diesem Komponisten zu Gebote standen.

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert